Heute habe ich mal ein Rezept aus meiner Heimat für euch! Und zwar westfälischen Pickert aus Kartoffeln 🙂 Der Kastenpickert kommt ursprünglich aus der Region Bielefeld/Gütersloh und kann entfernt mit Kartoffelpuffern verglichen werden. Ich kenne und liebe Pickert schon seit meiner Kindheit! Meine Oma hat ihn damals immer gemacht und hat das Rezept natürlich an mich weitergegeben! Daher habt auch ihr heute etwas davon 😉
Es gibt übrigens eine ganz witzige und süße Geschichte von mir zum Pickert 😀 Und zwar habe ich Pickert, wie eben schon erwähnt, seit meiner Kindheit geliebt und wollte ihn am liebsten täglich essen! An einem Tag fiel der kleinen Lisa aber partout nicht der Name von dem westfälischen Gericht ein und sie wurde richtig wütend, weil die Mama einfach nicht verstand, was klein Lisa zu Mittag essen wollte! Daraufhin stürmte klein Lisa ganz sauer in die Küche, riss eine Pfanne aus dem Schrank, rannte zum Brotkorb und schmiss eine Scheibe Brot in die Pfanne! Daraufhin hat die Mama dann zum Glück verstanden, dass klein Lisa Pickert essen wollte! 😀
Noch heute wird mir diese Geschichte immer und immer wieder erzählt – ich war wohl sehr süß anzusehen, wie ich so bockig einfach eine normale Scheibe Brot in die Pfanne geschmissen habe! Aber der Kastenpickert ähnelt ja schon irgendwie einem normalen Brot! Ich finde ich war da damals ganz schön einfallsreich, um mich verständlich auszudrücken 😀
Westfälischer Kastenpickert
- 10 dicke rohe Kartoffeln ((ca. 1kg))
- 3 Eier
- 750 g Mehl
- 1,5 Pck. Trockenhefe
- 125 ml Milch
- 1 EL Salz
- 0,5 EL Zucker
- 0,5 Pck. Rosinen
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Kartoffeln auf einer Reibe reiben (alternativ: Thermomix o.ä.). Anschließend die restlichen Zutaten dazugeben und alles vermengen.
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Die Kastenform mit Margarine einfetten und den Teig bis knapp über die Hälfte der Form hineinfüllen. Anschließend den Pickert für ca. 1 Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen (alternativ: bei ca. 50° im Ofen).
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Wenn der Pickert gut aufgegangen ist (bis zum oberen Kastenformrand) kommt er für ca. 70 Minuten bei 180° Umluft in den Ofen (vorgeheizt). Wenn der Pickert dann oben knusprig und braun ist, ist er fertig!
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Am besten lasst ihr den Pickert erst in der Form auskühlen und stürzt in dann auf ein Kuchenrost.
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Nachdem der Pickert vollständig abgekühlt ist (ich lass ihn meistens über Nacht vollständig abkühlen) könnt ihr ihn in 1-2cm dicke Scheiben schneiden.
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Für den Verzehr einfach etwas Margarine in einer Pfanne erhitzen und die Pickertscheiben von beiden Seiten leicht darin anbraten. Dann noch mit Zuckerrübensirup (für mich ein absolutes Muss! :D) oder Marmelade bestreichen und genießen! Yummy
Man kann die Pickertscheiben auch super in Portionen einfrieren und an einem anderen Tag gefroren in die Pfanne geben 😉
Wir, hier in der Region, essen den Pickert standesgemäß eigentlich immer mit Zuckerrübensirup. Freunden, denen ich den Pickert aber auch mal gebacken habe, finden den Sirup viiieel zu süß 😀 Kann ich mir aber auch gut vorstellen, wenn man ihn nicht schon kennt und damit aufgewachsen ist! Alternativ kann man aber auch gut einfach ein bißchen fruchtige Marmelade oder etwas Butter (salzig oder süß) darauf geben 😉
Wer von euch hat denn schon mal vom Pickert gehört bzw. den westfälischen Kastenpickert probiert?
10 Comments
Alexandra
26. November 2017 at 21:30Ich liebe Pickert, langsam sterben in der Region die Gaststätten aus, die ihn noch anbieten. Da müssen wir jetzt selber ran. Werde ihn auf jeden Fall ausprobieren. LG
detailmagic
29. November 2017 at 20:48Jaaa, das stimmt 😉 Schmeckt selbstgemacht aber sowieso noch besser 😛
Judith
26. Februar 2018 at 21:53Ich habe heute das erste Mal Kastenpickert gemacht. Ich kenne ihn leider gar nicht von zuhause, hatte aber das Glück, ihn im Herbst beim Kartoffelfest unserer Pfarrgemeinde probieren zu können. Und weil er bei mir im Schulkochbuch steht, habe ich ihn heute ausprobiert.
Seeeeeehr lecker, am besten mit Rübenkraut😋😋😋
Jetzt habe ich noch einen halben Laib übrig und werde ihn wohl Scheibenweise einfrieren, da ja hier steht, dass das super geht.
Rosemarie
9. September 2020 at 18:31Super Rezept.
Meine Großmutter wohnte in Isingdorf/Werther und den habe ich als Kind immer gerne gegessen.
Aber auch den normalen Pickert aus der Pfanne.
detailmagic
9. September 2020 at 18:40Oh wie schön, dann weckt der Pickert ja direkt ein paar Erinnerungen an früher 🙂
Heike
5. Februar 2021 at 19:55Hammer das ich jetzt endlich mal den Kasten pickert hir finde! Ich kenn ihn als Kind und liebe ihn einfach mit Zuckerrüben Sirup zu essen. bei uns war es früher auch ein Muss, ich komme aus Hörste das liegt zwischen Halle West und Versmold, hir war es immer Tradition es zu essen und vorher wandern zu gehen.
detailmagic
11. Februar 2021 at 9:46Das mit dem Wandern und Pickert essen kenne ich noch gar nicht. Aber eine gute Idee 🙂
Peter
8. Dezember 2021 at 8:29Hilfe Hilfe,
ich versuche schon lange, einen richtig schönen LOCKEREN Pickert zu backen. Leider habe ich immer wieder das Problem, dass er beim Backen so fällt, dass er danach richtig “klitschig” ist. Meine Oma bekam ihn immer richtig schön locker hin.
Häufig fällt er auch noch ein wenig, wenn ich ihn aus dem Ofen nehme.
Peter
8. Dezember 2021 at 9:05Ach ja, er geht in der Form immer richtig prima. Er fällt immer erst, wenn ich die Temperatur höher stelle.
Was mache ich falsch?
John Rapp
1. Juli 2022 at 20:53Das ist ein super Kastenpickert-Rezept!